Sie zählen mit zu den schönsten Blütengehölzen des Gartens: Rhododendren. Zur Hauptblütezeit im Mai/Juni verströmen sie ein wahres Feuerwerk an farbenprächtigen Blüten und kündigen den herannahenden Sommer auf eindrucksvolle Weise an.
Und dabei sind diese mehrjährigen Gehölze äußerst dankbar. Bei richtiger Platzierung, Pflanzung und Pflege kann sich ein kleiner Rhododendron zu einem wahren Methusalem in Ihrem Garten entwickeln: treu und zuverlässig wird er Sie jedes Jahr mit seiner enormen Blütenfülle immer wieder aufs Neue entzücken und überwältigen.
Inhalt
Blütenwunder aus dem Himalaja
Die Rhododendren stammen ursprünglich aus China, Japan, dem Himalaja. Sie fanden erste Erwähnung in Europa um 1800. Schnell wurde der Sorten- und Artenreichtum der Rhododendron-Gehölze entdeckt. Laufend wurden neue Sorten bekannt und legten die Basis für die Entwicklung der Zucht, denn die ursprünglichen Arten waren für die Kultur in unserem europäischen Klima nicht oder nur unzureichend geeignet. So entstanden die Rhododendron-Hybriden, die die Vorzüge ihrer Eltern mit Robustheit, Winterhärte, leuchtenden Blütenfarben, schöner Belaubung und einem dichten Pflanzenaufbau kombinierten.
Mit etwas Mühe findet jeder seinen idealen Rhododendron
Es gibt weit über 2.000 verschiedene Sorten, die sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe, Wuchsform und Winter-belaubung bzw. Herbstfärbung unterscheiden. Wählen Sie also mit Bedacht und informieren Sie sich vor dem Kauf ausreichend. Nur dann werden Sie später keine Enttäuschung erleben. Vielleicht entpuppt sich der kleine Zwergrhododendron aus dem Gartencenter nach einiger Zeit als schlummernder Riese, der eigentlich viel zu groß für Ihren Garten ist.
Um Ihnen die Auswahl eines passenden Rhododendron-Gehölzes für Ihren Garten zu erleichtern, haben wir nachfolgend eine Übersicht über die einzelnen Arten und Ihre Haupteigenschaften erstellt.
1. Rhododendron
Rhododendren sind immergrün, d.h. sie behalten ihr grünes, glänzendes Laub auch im Winter. Im Herbst verfärben sich die Blätter nicht. Man unterscheidet je nach Herkunft verschiedene Mitglieder der Rhododendren.
1.1 Großblumige Hybriden
Gelten als ausgesprochen robust und winterhart mit dichtem, kompaktem Wuchs und großen, ledrigen Blättern. Kennzeichnend sind die herrlich üppigen Blütendolden. Die Wuchshöhe der einzelnen Arten variiert von 80 cm bis 3,50 m Höhe sehr stark.
1.2 Yakushimanum-Hybriden
Äußerst robuste, reichblühende, verlässliche und langsam wachsende Art mit filzig behaartem Blattaustrieb bei der Wildart. Es gibt sehr schöne Sorten in allen Farben. Eignen sich auch für einen sonnigen Standort.
1.3 Williamsianum-Hybriden
Hier finden Sie kleinbleibende Sorten mit einer maximalen Wuchshöhe von 1-2m und dichtem Wuchs. Die großen Blüten erscheinen schon Ende April/Anfang Mai. Dies macht Sie etwas empfindlich für Spätfröste.
1.4 Repens-Hybriden
Niedrig und in die Breite wachsend. Bis ca. 80 cm Höhe und einer Breite bis zu 1,50 m.
1.5 Kleinblumige Hybriden
Wie der Name schon sagt, kleinbleibende und kleinblumige Sorte von 0,40 – 1 m Höhe, meist violett-blau blühend.
2. Azaleen
2.1 Sommergrüne Arten
Verlieren im Gegensatz zu den immergrünen Rhododendren im Herbst ihr Laub. Oftmals einhergehend mit einer wunderschönen Herbstfärbung in leuchtenden rot-orangenen Tönen.
2.1.1 Knap Hill-Azaleen
Großblumig, auffallend leuchtende Farben in gelb-orange- rot-Tönen, winterfest, 1,5 – 2m Höhe, mit einer wunderschönen Herbstfärbung. Wächst robust auch auf ungünstigem Boden.
2.1.2 Occidentalis-Hybriden
Duftende Blüten mit gelbem Fleck im Blüteninneren, bis 1,5 m Wuchshöhe.
2.1.3 Mollis-Hybriden
Leuchtende Blütenfarben, bis 1,5 m Höhe, schöne Herbstfärbung, aufrechter Wuchs.
2.2 Wintergrüne Azaleen
Japanische Azaleen bleiben niedrig, meist 50 cm bis 1m Höhe und behalten einen Teil ihres Laubes im Winter. Sehr reichblühend in vielen Farbschattierungen.
Gesunde Pflanzen durch richtige Standortwahl
Rhododendren bevorzugen lichten Schatten, keine pralle Mittagssonne, windgeschützte Lage, sowie feuchten, lockeren, humosen und sauren Boden, aber keine Staunässe.
Da Rhododendren Flachwurzler sind, sollten sie nicht direkt neben andere Flachwurzler, wie z.B. Tannen, Fichten, Birken etc. gepflanzt werden. Die Gefahr besteht, dass sie um die dringend benötigten Nährstoffe aus dem Boden konkurrieren. Eine optimale Bodenvorbereitung ist die Voraussetzung für eine gesunde, kräftige, reichblühende Pflanze, die sie schließlich lange erfreuen soll.
Hervorragend geeignet sind leicht saure bis saure Böden mit einem pH-Wert von 4,0-5,5. Ist der pH-Wert zu niedrig, arbeitet man sauren Kalk in die Böden ein. Einen hohen pH-Wert kann man durch reichliche Torfgaben absenken. Graben Sie das Pflanzloch 30 cm tief und doppelt so breit und lockern dann noch die unterste Erdschicht auf. Um die Beschaffenheit der Erde zu testen, sollten Sie für Ihre Pflanzen regelmäßig den pH-Wert mit einer Bodenprobe überprüfen.
Danach füllen Sie die aufbereitete Erde (mit Torf vermischt) wieder ein und setzen den Rhododendron so tief, wie er in der Baumschule gestanden hat. Wässern Sie reichlich, später nur bei Trockenheit. Containerpflanzen können Sie zu jeder Jahreszeit pflanzen. Die besten Zeiten sind März/April und September/Oktober. Dann bekommen Sie ggf. auch wurzelnackte Pflanzen.
Richtige Pflege ist das A und O
Halten Sie die Pflanzen immer ausreichend feucht. Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Anfang April bis Mai, Anfang Juni und Ende Juli ist der Rhododendron für eine Düngergabe sehr dankbar – in Katalogen und Gartencentern werden spezielle Volldüngersorten für Rhododendren und Azaleen angeboten.
Fotos: Michael Weber