Fächerahorn mit roten Blättern
Gartenstunde Pflanzen Fächerahorn

Fächerahorn

von Michael Weber
5 Minuten Dauer

Der japanische Fächerahorn bringt Struktur und Farbe in Ihren Garten. Der Baum aus Fernost ist hier inzwischen heimisch und ziert viele Gartenareale. Er ist ein besonderer malerischer Blickfang, der Akzente setzt und das I-Tüpfelchen setzen kann. Nicht nur in Japangärten, sondern auch in jedem Hausgarten. Nicht zuletzt seine Vielseitigkeit ist dabei ein Pluspunkt.

Der Fächerahorn stammt aus Ostasien und gehört zu einem typischen Japangarten. In Fernost wächst er üblicherweise bis zu 15 m hoch. Die europäischen Zuchtformen erreichen in der Regel nur 7 m oder können als Strauch geschnitten werden. Auch als Kübelpflanze oder Bonsai eignet sich der Baum. Mit seinen intensiven Farben wertet diese Ahornart Gärten auf, wenn er einen guten Standort erhält.

Steckbrief

  • Botanischer Name: Acer palmatum
  • Familie: Seifenbaumgewächse/Rosskastaniengewächse/Ahorn
  • Typ: Baum, ggf. Strauch
  • Wuchsform: bis zu 7 m Höhe und Breite, schirmartig und locker, kann als Strauch oder im Kübel gehalten werden
  • Zuwachs: ca. 20 – 30 cm im Jahr
  • Blätter: typische Ahornform, fünf- bis neunlappig, bis zu zehn cm Durchmesser, färben sich im Herbst intensiv rot und fallen dann ab
  • Blüte: rote, eher unscheinbare doldentraubenartige Blüten im April bis Juni
  • Früchte: rot-braune Nüsschen
  • Standort: Sonne und Halbschatten, sollte windgeschützt stehen
  • Boden: bevorzugt sehr lockere und humose Böden, neutral bis mäßig sauer, benötigt regelmäßig Wasser, verträgt aber keine dauerhaft nassen Böden
Fächerahorn in seiner typischen Wuchsform

Fächerahorn in seiner typischen Wuchsform

Erscheinungsbild des Fächerahorns

Der Fächerahorn bildet eine schirmartige, lockere Krone. Der Stamm neigt bei vielen Sorten dazu, in sich gewunden verdreht zu wirken. Teilweise bildet er sich aus mehreren Ausläufern, die ineinanderwachsen oder sich – wie der Name sagt – auffächern. Das ergibt einen besonders malerischen Anblick, der durch die verzweigten Hauptäste noch unterstützt wird.

Die typischen Ahornblätter bilden eine lockere Krone, durch die das dunkle Holz einen sehenswerten Kontrast zur Blattfarbe erzeugen. Die Blätter sind jedoch deutlich schmaler als beim nordamerikanischen Ahorn, sodass die Pflanze insgesamt weniger mächtig wirkt. Diese eher elegant wirkenden Blätter färben sich im Herbst rot und erzeugen einen herrlichen Farbkontrast zum Grün des Gartens und typischen Gelb-Braun anderer Laubgehölze.

In den ersten Jahren bildet der Baum ein strauchartiges Gebilde. Die Krone wirkt heruntergedrückt und gedrungen. Mit wachsendem Stamm ändert sich diese Erscheinung deutlich. Greifen Sie nur ein, wenn Sie eine bestimmte Form erzwingen möchten.

Verschiedene Sorten

Es gibt verschiedene Arten des Baums. Einige der Züchtungen sind besonders niedrig und werden nur einen bis zwei Meter hoch. Skeerer‘s Broom, Shaina und Katsura erreichen zum Beispiel Höhen von 1,20 bis zwei Meter. Solche Exemplare lassen sich anders ins Beet einfügen und eignen sich sehr gut für Kübelpflanzungen.

Völlig anders zeigt sich die Sorte Arakawa. Sie hat eine dicke Borkenschicht, die wie Kork wirkt und ein besonders Bild ergibt. Bloodgrood ist eine hochwachsende Sorte, die sich im Herbst durch eine besonders tiefrote Blattfärbung auszeichnet. Die Blätter der Sorte Dissectum sind besonders schmal und schlitzförmig. Die Auswahl im Fachhandel ist noch größer und bietet für jeden Geschmack den passenden Acer palmatum.

Andere Pflanzenformen

Der Baum kann in einem Kübel stehen. In diesem Fall sollten Sie mit einem sehr großen Kübel starten und die Pflanze alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Nutzen Sie lockere Pflanzenerde mit einer Drainageschicht und gießen Sie regelmäßig. Der Baum benötigt dennoch keine Schnittpflege, jedoch regelmäßig Dünger. Da das Gewächs extrem winterhart ist, müssen Sie den Kübel in der kalten Jahreszeit nicht verändern oder in ein Gewächshaus stellen.

Der Fächerahorn ist ein toller Baum, um ihn als Bonsai zu ziehen. Die leicht geschwungenen Linien und die tollen Blätterstrukturen und Pflanzenfarben machen ihn zu einem idealen Kandidaten. In Miniaturform kann er fernöstliche Gärten säumen oder Terrassen aufwerten.

Ebenfalls eine mögliche Form ist der Strauch. In diesem Fall müssen Sie den Baum jedoch regelmäßig schneiden, was der Ahorn generell nicht gut verträgt. Nutzen Sie alternativ kleinwüchsige Fächerahornsorten, die sehr niedrig wachsen und dennoch die typischen Linien zeigen.

Fächerahorn ist in jeder Jahreszeit eine Bereicherung für den Garten

Fächerahorn ist in jeder Jahreszeit eine Bereicherung für den Garten

Der ideale Standort

Die Pflanze ist relativ robust. Sie ist winterhart, verträgt Trockenperioden und kommt mit sandigen sowie teilweise auch lehmigen Böden zurecht. Sie liebt neutral-saure Böden, verträgt aber Kalk. Sie benötigt wenig Dünger und ist relativ anspruchslos. Aber:

Ideal ist ein windgeschützter Standort in der Sonne auf lockerem, humosem und frischem Boden.

Das Problem des Fächerahorns ist in erster Linie der Boden. Zu schweres Erdreich drückt ihm regelrecht die Wurzelkraft ab. Gleiches gilt für zu nasse Standorte. In beiden Fällen wird er extrem anfällig gegen die Verticillium-Welke. Diese Pilzkrankheit lässt sich an einem falschen Standort kaum sinnvoll bekämpfen und führt zu Blattverlust. Eine Schutzmaßnahme kann eine beim Pflanzen angelegte Drainageschicht sein.

Die Blätter und Früchte färben sich nur in der Sonne intensiv. An zu schattigen Standorten bildet der Baum nicht genug Farbstoffe und wirkt blasser.

Geschickte Einbindung in den Garten

Die ungemein elegante Wuchsform, die fast schon zarten Blätter und die tollen Farbakzente machen den Fächerahorn zu einem echten Hingucker. Er fügt sich extrem gut in fernöstlich gestaltete Gartenbereiche ein oder ziert einen kleinen Gartenteich. Durch die Blattfärbung ist er ein toller Beitrag zum Motivgarten „Indian Summer“.

Fächerahorn vor rosafarbener Azalee am Gartenteich

Typisch Fernost: Fächerahorn vor rosafarbener Azalee am Gartenteich

Er passt sehr gut zum Dunkelgrün der Nadelgehölze oder als Blickanker für Gärten mit vielen Rhododen. Es harmonieren außerdem sehr gut hohe Gräser, spätblühende Stauden oder Farne als Begleiter. Pflanzen Sie jedoch in direkter Nachbarschaft wenige Sträucher mit verzweigten Flachwurzeln, da diese in Konkurrenz zum Baum stehen, der anders als die meisten anderen Bäume ebenfalls ein reiner Flachwurzler ist.

Tipp: Geben Sie dem Baum genug Raum, sich zu entfalten. Er wirkt besonders imposant, wenn er etwas Abstand zu anderen großen Sträuchern oder Bäumen hat.

Wenig Pflegebedarf

Der Fächerahorn kommt die meiste Zeit des Jahres sehr gut allein zurecht. Achten sie in heißen und trockenen Perioden darauf, dass er immer wieder ausreichend Wasser bekommt. Der Boden kann nährstoffarm sein. Eine mäßige Düngergabe im Jahr mit Komposterde sowie Hornspäne oder anderen organischen Substanzen ist völlig ausreichend. Ebenso kann Mulchen nicht nur Unkraut reduzieren, sondern zur benötigten Bodenbeschaffenheit beitragen.

Achten Sie in diesem Fall darauf, ausreichend Dünger zu geben, da Mulch Stickstoff bindet.

Viele Hobbygärtner schneiden den Baum. Das sollten Sie vermeiden. Zum einen verhindern Sie so das Entstehen der typischen Form. Zum anderen reagieren die Bäume empfindlich an den Schnittstellen. Sie „bluten“, wie es für alle Ahornsorten typisch ist. Die Wunden sind anfällig für schädigende Pilzerreger und der Bereich am Geäst wirkt leblos abgestorben.

Um die Wuchs- und Kronenform etwas zu unterstützen, können Sie im späten Sommer oder frühen Herbst bei jungen Bäumen einige Triebe abschneiden. So vermeiden sie ein anfängliches „Verstrauchen“ des Gehölzes durch zu viele Triebe und erhalten die geschwungene Form. Denn der Fächerahorn ist ein Zierbaum, der durch sein Linienführung und Farben besonders ansprechend wirkt.

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