Zimmerpflanzen schaffen Raumklima im Wintergarten
Gartenstunde Terrasse & Co. Wintergarten: Pflanzen für besseres Raumklima

Wintergarten: Pflanzen für besseres Raumklima

von Redaktion
6 Minuten Dauer

Wintergärten werden von ihren Besitzern als eine Oase der Ruhe, Entspannung und Erholung geschätzt. Das liegt vor allem an dem besonderen Ambiente, das die gläsernen Wände ausstrahlen. Doch einen zentralen Aspekt in Sachen Wohlfühlklima tragen die richtigen Pflanzen bei – dies gilt übrigens auch für ganz normale Räume. Ein Wintergarten ohne Pflanzen ist schmucklos und kann seine Wirkung auf die Bewohner nicht wirklich entfalten. Aber welche Gewächse eignen sich eigentlich für den Wintergarten?

Wintergarten als Lebensraum für Pflanzen

Pflanzen gehören praktisch zur Einrichtung dazu, sie sind ein wichtiges Ausstattungskriterium für Räume. Wintergärten schaffen für Pflanzen generell optimale Bedingungen: Viel Helligkeit durch das Tageslicht, eine angenehmes Klima auch bei kühleren Außentemperaturen durch den Glashaus-Effekt und eine idealer Gehalt an Luftfeuchtigkeit, wenn ein Belüftungssystem integriert ist.

Allerdings werden die wenigsten solcher Anbauten bzw. Zimmer als reine Gewächs- oder Pflanzhäuser genutzt, sondern vielmehr als Lebens- und Wohnraum für die Bewohner, wobei die Pflanzen einen zentralen Faktor für die Gestaltung der Einrichtung und auch für das Raumklima spielen. Selbstredend wird die Innenarchitektur nach den Vorlieben der Besitzer gestaltet. Letztlich hängt es vom jeweils individuellen Konzept ab, in welcher Form der Wintergarten zum Einsatz kommt: als Kaltwintergarten zum Überwintern frostempfindlicher Pflanzen oder aber als Pendant dazu als beheizter Raum, der das ganze Jahr über genutzt wird. Je nachdem, welche Konzeption gewählt wurde, ist der Ort dann zum restlichen Wohnraum durch eine Wand abgetrennt oder aber offen.

Soll der Wintergarten vorrangig dazu dienen, dass nicht winterharte Pflanzen während der kalten Jahreszeit dort überdauern können, so müssen ganz besondere Bedingungen herrschen – als Wohnraum ist der Bereich dann in den Wintermonaten aufgrund der zu hohen Luftfeuchtigkeit, die durch die Menge an Pflanzen erzeugt wird, nur noch bedingt geeignet. Wenn er als reines Pflanzhaus und demzufolge als Kaltwintergarten eingesetzt wird, sollten übrigens vor allem steinerne Materialien zum Einsatz kommen. Holzböden sehen zwar schick aus, doch besteht die Gefahr, dass sie mit der Zeit wegen des hohen Gehalts an Luftfeuchtigkeit aufquellen. Das kann bei einem mit Fliesen belegten Boden natürlich nicht passieren.

Die Rolle der Bepflanzung im Wintergarten

Räume ohne Pflanzen werden im Allgemeinen als leer, blass und steril empfunden und erzeugen demzufolge nicht gerade ein angenehmes Wohnambiente. Das gilt in besonderem Maße für Wintergärten, die schließlich durch die gläsernen Wände nach mehreren Seiten hin offen wirken. Ohne die richtige Einrichtung und Bepflanzung wirken sie schnell kahl.

Generell ist das Raumklima bedingt durch die Glasfassaden und die (meist vorhandenen) Bodenfliesen eher als kühl zu bezeichnen. Daher benötigt dieser Raum auf jeden Fall „Farbtupfer“ – u.a. in Form von Pflanzen – die Leben in den Wintergarten bringen und mehr Behaglichkeit zaubern.

Die meisten Menschen denken bei disen Orten an grüne Oasen. In der Tat lässt die gärtnerische Kreativität viel Raum für Gestaltungsmöglichkeiten – ob nun eher großflächiges Blattwerk in kräftigem Grün, bunte Blüten oder betörende Düfte, die von manch einem Exoten verströmt werden, die Oberhand bekommen sollen, ist Geschmacksache und bleibt den individuellen Vorstellungen der Wintergartenbesitzer überlassen. Auch beim Konzept der Bepflanzung hat man die Qual der Wahl: Die einen stehen eher auf tropisch-exotische Gewächse, andere bevorzugen heimische Pflanzen. Frau Meier mag lieber akkurat angeordnete Pflanzkübel in Replik auf französische Garten, Herr Huber hingegen gefällt es besser, wenn es etwas wilder und natürlicher wuchert.

Allerdings kann nicht jede Pflanze gehalten werden; vor allem Pflanzen, die lichtempfindlich sind und eher den Schatten mögen, werden ihre Probleme haben. Leider ist auch Schädlingsbefall immer wieder ein Thema bei einigen Gewächsen. Dieser kann aber natürlich nicht nur bei Pflanzen im Wintergarten, sondern auch bei denen in anderen Räumen auftreten.

Für den warmen, beheizten Wohnwintergarten sind prinzipiell folgende Pflanzenarten geeignet:

  • Aralien (Zierpflanze mit Blütendolden, ursprünglich in Südostasien beheimatet)
  • Orchideen
  • Elefantenfuß (palmenähnlicher Baum, gehört zur Gattung der Spargelgewächse)
  • Rhododendron
  • Diverse Palmenarten (Yukka usw.)
  • Bromelien (gehören zur Familie der Ananasgewächse, treibt teils große Blüten aus)
  • Ficus-Arten (auch Echte Feige genannt, den Maulbeergewächsen zugehörig)
  • Draceana-Arten („Drachenbäume“)

Wenn Sie gerne ein paar Rankpflanzen in Ihrem Wintergarten haben möchten, die sich dann beispielsweise um Rundbögen oder andere Vorrichtungen schlängeln sollen, dann sind Sie mit den folgenden Arten gut bedient: Kletterfeige, Columee, Russischer Wein, verschiedene Cissus-Arten.

Ein Wintergarten voller Zimmerpflanzen

Ein Wintergarten voller Zimmerpflanzen

Weitere Vorschläge für die Bepflanzung

Manch einer legt Wert auf einen natürlichen Schattenspender in seinem lichtdurchfluteten Wintergarten. Sehr gut hierfür geeignet sind zum Beispiel die Zimmerlinde oder der Feigenbaum, welche dann häufig zugleich den Mittelpunkt des Raumes bilden. Mit ein bisschen Glück können nach einer gewissen Zeit sogar Feigen geerntet werden – eine Köstlichkeit, die in unseren Breiten nicht selbstverständlich aus dem eigenen Garten gepflückt werden kann. Wer Freude am Ernten eigener Früchte hat, kann es auch mit einer Bananenstaude versuchen: Diese Pflanze gedeiht in einem wärmeren Raum in der Regel hervorragend und verspricht außerdem einen reichen Ertrag ihrer leckeren Früchte – Ihre ganze Familie kann davon profitieren. Ein Hingucker ist überdies ein kleines Kaffeebäumchen. Zwar reicht die Handvoll Bohnen, die heranreift, natürlich nicht für den selbstgebrühten Kaffee, doch schön anzuschauen ist es auf jeden Fall.

Hervorragend gedeihen im Wintergarten übrigens auch Kakteen, da diese Pflanzengattung sowohl viel Licht als auch Trockenheit liebt. Allerdings sollten Sie sie etwas gesondert von den anderen Blätterpflanzen stellen, da Kakteen gerne Ihresgleichen als Nachbarn haben. Einen Traum aus wunderschönen Blüten beschert der Oleander. Zudem ist er relativ anspruchslos und kommt auch mit Temperaturschwankungen zurecht. Aber Vorsicht: Der Oleander ist giftig und sollte daher außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern liegen.

Ein Klassiker unter den nutzbaren Pflanzen sind Zitrusgewächse wie Zitronen- und Orangenbäumchen im Pflanzkübel. Schon im 18. und 19. Jahrhundert waren sie aufgrund ihrer exotischen Note hochgeschätzt und wurden in den fürstlichen Orangerien kultiviert. Damit sie den unwirtlichen Winter überstanden, wurden gläserne Gewächshäuser geschaffen – die Vorläufer unserer heutigen Wintergärten. Allerdings sind die hübschen Zitrusgewächse nicht ganz unproblematisch im Wintergarten zu halten. Im Winter darf die Temperatur nicht unter zwölf Grad Celsius fallen, da sie sonst eingehen. Aber auch im Sommer kann es zu Schwierigkeiten kommen, da Zitronen- und Orangenbäumchen leider ziemlich anfällig für Pflanzenschädlinge sind. Trotzdem findet man in vielen Glaszimmern ein oder zwei Vertreter dieser Gattung, da sie für viele Pflanzenliebhaber und Hobbygärtner einfach zum gefälligen Repertoire dazu gehören.

Was ist bei der Wahl und Anordnung der Pflanzen zu beachten?

Prinzipiell stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, die Auswahl der für Wohn- oder auch Kaltwintergärten kompatiblen Pflanzen ist relativ groß. Eine Grenze jedoch bilden die jeweiligen klimatischen Bedingungen im Wintergarten (durchschnittlicher Gehalt an Luftfeuchtigkeit, mittlere Temperatur, vorhandene Temperaturschwankungen, Lichteinfall …). Im Zweifelsfall sollten Sie daher einen Botanik-Fachmann zu Rate ziehen, ehe Sie sich auf Großeinkauf ins Gartencenter begeben.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Anordnung der Pflanzen, sprich ihr Standort. Je nachdem, ob die Pflanze eher ein Bedürfnis nach Licht, Halbschatten oder Schatten hat, muss der jeweilige Stellbereich im Wintergarten gut überlegt werden. Denn für das Gedeihen, das Wachstum und die Gesundheit (und damit auch Widerstandskraft gegen Schädlinge) der Pflanze ist es entscheidend, wie viel Licht sie im Laufe des Jahres abbekommt. Direkte Sonneneinstrahlung in heißen Sommermonaten, und das auch noch zur Mittagszeit, vertragen übrigens nur sehr wenige Pflanzen, zumal auch noch hohe Temperaturen dazukommen. Aber da die allermeisten Wintergärten mit irgendeiner Beschattungsvorrichtung ausgestattet sind, kann diesem Problem gut begegnet werden.

Verständlicherweise erhalten die Pflanzen im Winter, der „dunklen Jahreszeit“, durch die verringerte Strahlungsintensität der Sonne und durch die kürzeren Tagperioden deutlich weniger Licht. Daher kann es manchmal sinnvoll sein, den Standort der Pflanze im Winter etwas zu verändern, beispielsweise näher an eine Glasfassade oder vermehrt in Süd-West-Ausrichtung zu rücken. Im Zweifelsfall können Sie mit einem sogenannten Lichtmesser, die es überall zu kaufen gibt, herausfinden, ob die Pflanze genügend Licht erhält. Mit Hilfe dieses Geräts kann genau bestimmt werden, wie viel Lux (Einheit für Licht) auf die entsprechende Pflanze entfällt. Zur Veranschaulichung ein Richtwert: Für Pflanzen, die auch im Winter viel Licht benötigen – etwa der Hibiscus – sind etwa 2.000 Lux erforderlich.

Nicht zuletzt sollten auch die Wuchseigenschaften der favorisierten Pflanze in den Blick genommen werden. Manche Pflanzen neigen dazu, stark in die Breite zu wuchern, was nicht von jedem Wintergartenbesitzer gewollt ist. Andere Vertreter orientieren sich bevorzugt in die Höhe und wachsen einem dann im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf. Damit es gar nicht erst zu diesen unerwünschten Auswirkungen kommt, sollte im Vorfeld, also am besten vor dem Kauf, ein Gärtner oder Botaniker zu Rate gezogen werden. Haben Sie sich trotzdem in eine Pflanze verguckt, die für ein zügiges Wachstum bekannt ist, müssen Sie nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, denn: Mit Hilfe des richtigen Beschnitts (beispielsweise im Frühjahr und/oder Herbst) lassen sich die meisten Pflanzen gut im Zaum halten. Tipps dazu erhalten Sie vom Fachmann, bevorzugt dem Gärtner Ihres Vertrauens.

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