Wintergärten gibt es in allen möglichen Formen und Größen. Mal stellen sie einen gläsernen Anbau an ein bestehendes Gebäude dar, mal integriert in einen Neubau, teils auch über zwei Geschosse und ebenso kann man sie als freistehendes Glashaus im Garten finden. Generell gilt natürlich der Grundsatz: Je größer der Wintergarten, umso teurer ist er. Aus diesem Grund fragen sich viele Bauherren, welche Größe für sie sinnvoll sein könnte.
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Wie groß soll mein Wintergarten sein?
Neben dem Aspekt, wie viel Sie investieren möchten (finanzielles Budget, das zur Verfügung steht) sollten Sie bezüglich der gewünschten Größe als Vorüberlegung anstellen, wie sich die Relation zwischen bestehender Wohnfläche und Fläche des Wintergartens verhalten soll. Anders ausgedrückt: Die Größe des Wintergartens im Verhältnis zum Wohnhaus bestimmt maßgeblich die Optik.
Der Bau sollte sich harmonisch einfügen. Ein riesengroßer gläserner Anbau vor einem flächenmäßig eher kleinen Haus hat eher ungünstige visuelle Auswirkungen – das Gesamtbild wird als nicht stimmig empfunden. Um zu einem guten Größenverhältnis zu gelangen, sollten Sie im Zweifelsfall einen Fachmann in Form eines Architekten oder Bauingenieurs zu Rate ziehen. Natürlich spielt aber auch der vor Ort verfügbare Platz (Größe von Terrasse und Gartenanlage) eine entscheidende Rolle, für welche Wintergartengröße man sich entscheidet.
Bitte bedenken Sie bezüglich des finanziellen Aspekts auch, dass die Heizkosten umso größer sind, je mehr Fläche der Raum besitzt – diese Kosten sind nicht einmalig, sondern werden Sie über die Jahre begleiten. Eine einfache Rechnung, die aber trotzdem bei der Planung nicht immer berücksichtigt wird.
So ermitteln Sie die optimale Größe Ihres Wintergartens
Relativ genaue Aussagen kann man zur Minimalfläche treffen: Sie sollte wenigstens 3 x 3 Meter betragen. Diese Fläche ermöglicht es, einen Esstisch mit vier Stühlen aufzustellen, ohne dass die Möbel den Raum drücken. Soll der Essbereich mit sechs Stühlen bestückt werden, empfiehlt sich eine Grundfläche des Wintergartens von 3 x 4,5 Metern. Ein anderes Beispiel: Sollen im geplanten Wintergarten ein Esstisch mit vier Stühlen sowie zwei Sonnenliegen Platz finden, sind Flächenmaße von circa 3 x 7,75 Metern notwendig.
Jedoch lässt sich der individuelle Platzbedarf auch gut mit folgender Formel berechnen: Multiplizieren Sie die Länge Ihres Tisches (plus ein Meter) mit der Summe aus der Tischbreite, zwei Stuhltiefen sowie den Bewegungsraum von 2 x 50 Metern hinter den Stühlen.
Zu berücksichtigen ist auch, dass bei jeder Tür eine Wegfläche von einem Meter hinzugeschlagen werden sollte. Auf diese Weise haben Sie die Fläche Ihres Wintergartens optimal genutzt, ohne dass der Raum vollgestopft bzw. vollgestellt wirkt.
Wintergärten – welche Modelle und Größen gibt es?
Bei Größen und Modellen haben Sie die Qual der Wahl. Am beliebtesten sind nach wie vor rechteckige Grundrisse: Sehr häufig etwa werden die Maße 4 x 3 Meter und 5 x 3 Meter verkauft. Aber auch quadratische Formen (vor allem 5 x 5 Meter und 6 x 6 Meter) kommen bei den Kunden gut an.
Außerdem sind auf dem Markt Modelle mit L-förmigen Maßen (diese verlaufen häufig über Eck) und runden bzw. abgerundeten Kanten und Seitenteilen zu finden. Es gibt darüber hinaus nicht nur ebenerdige Wintergärten, sondern auch Ausführungen, die sich über zwei Geschosse erstrecken – auf diese Weise ergibt sich eine besonders große Nutz- und Wohnfläche und zwei Wohnebenen können vom gläsernen Anbau profitieren. Diese Möglichkeit besteht aber nur dann, wenn der Bau in den Neu- oder Umbau eines Hauses integriert ist. Wofür Sie sich letztlich entscheiden, ist eine Geschmacksfrage.
Das Nutzungskonzept ist entscheidend
Klar ist, dass Sie auch für einen kleineren Wintergarten ziemlich in die Tasche greifen müssen. Im Allgemeinen kann man feststellen, dass sehr kleine Varianten mit einer Fläche von weniger als zehn Quadratmetern eher wie ein verglastes Kämmerchen wirken. Bei schmalem Geldbeutel sind diese Modelle aber ohne Frage von Vorteil.
Berücksichtigen Sie bei der Größe auch, wie das individuelle Nutzungskonzept aussieht. Kaltwintergärten kommen sicherlich mit weniger Fläche aus. Soll hingegen ein Wohnwintergarten gebaut werden, der als vollwertiger Raum fungieren soll und eine echte Erweiterung der Wohnfläche darstellt, sieht die Sache anders aus und es sollte etwas mehr Geld in die Hand genommen werden.
Ausgehend von der Tatsache, dass ein durchschnittliches deutsches Wohnzimmer in etwa über eine Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern verfügt, sollte die Fläche des nachträglich angebauten Wintergartens nur unrelevant kleiner sein – denn meist wird der Wintergarten mit dem Wohn- und/oder Essbereich räumlich verbunden. Um eine gewisse Weite und Offenheit zu erzielen (Wohnwintergärten werden in der Regel nicht durch Türen vom restlichen Innenbereich des Hauses abgetrennt), sollte der gläserne Anbau also nicht zu klein sein.
Bei flächenmäßig etwas größeren Wintergärten kommt ein weiterer Effekt zum Tragen: Es kann durch die ausgedehnten Glasfassaden deutlich mehr Tageslicht eindringen, wovon der restliche Wohnraum, der an den Wintergarten angegliedert ist, definitiv profitiert. Die angrenzenden Wohnräume erhalten dadurch mehr Helligkeit und Freundlichkeit – zwei wichtige Faktoren für ein angenehmes Wohnambiente.
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