Wintergärten sind ein schöner Anblick: Helle Glasfronten, in denen sich die Sonne spiegelt, freundliche Innenräume, glänzende Fensterprofile und ein gepflegtes Dach. Doch damit das so bleibt, gehört Putzen dazu. Eine gründliche Reinigung mindestens zweimal im Jahr wird von Experten empfohlen. Kontinuität bei der Pflege zahlt sich aus – auch nach vielen Jahren sieht alles dann immer noch wie neu aus. Auch der Blick aus der Glasfront in den Garten bleibt auf diese Weise ungetrübt und die Aussicht lässt sich genießen.
Allerdings sollten bei der Reinigung einige Dinge beachtet werden, damit sich die für das Putzen investierte Zeit auch lohnt und Sie sich über ein gutes Ergebnis freuen können. Im Nachfolgenden erhalten Sie einige Tipps.
Inhalt
Was muss beim Wintergarten alles gereinigt werden?
Wenn Sie denken, dass es mit Fensterputzen alleine getan ist, handelt es sich um einen Irrtum. Wintergärten sind komplexe Gebäude bzw. Anbauten und ähnlich wie bei einem Haus müssen unterschiedliche Dinge gereinigt werden. Hier ein Überblick:
- Fenster
- Eindeckung/Dach
- Fenster- und Türdichtungen
- Äußere Fensterprofile
- Beschattung (Rollos, Lamellen von Jalousien etc.)
- Regenrinnen
- Innenrahmen von Fenstern und Türen
- Fußboden
- Heizkörper bzw. Heizgeräte
Wie man sieht ist zweifelsfrei eine Menge zu tun, wenn die Grundreinigung ansteht. Aus diesem Grund sollten Sie genügend Zeit einplanen – je nach individuellem Tempo und Genauigkeit gehen ein halber bis ein ganzer Tag dafür drauf. Zeitlich bieten sich das Frühjahr und der Herbst an, um den Wintergarten neu erstrahlen zu lassen. Im Frühjahr wird er gewissermaßen aus dem Winterschlaf erweckt und kann in frischem Glanz erstrahlen; dazu gehört es beispielsweise auch, ihn von altem Laub, Früchten von Bäumen etc. zu befreien. Im Herbst gilt es vor allem, all den über die Sommermonate angefallenen Staub zu entfernen. Die meiste Zeit für die Reinigung nehmen sicherlich die großen Glasfassaden in Anspruch, da sie eine erhebliche Fläche einnehmen und sowohl von innen als auch von außen geputzt werden müssen.
Säubern der Glasfronten
Bitte verzichten Sie auf chemische Reiniger – sie sind nicht nur teuer, sondern sind zudem der frischen und sauberen Luft, die im Wintergarten herrschen sollte, abträglich. Auch müssen Sie sich keine Glasreiniger aus dem Einzelhandel anschaffen; weitaus weniger kostspielig ist es, selbst ein Reinigungsmittel herzustellen. Etwas, das sich seit Jahren bewährt hat, ist ein Gemisch aus lauwarmen Wasser und Spülmittel oder Essigessenz bzw. Spiritus (Wichtig ist ein hohes Verdünnungsverhältnis – für einen Eimer Wasser genügen einige wenige Spritzer Spülmittel, Essigessenz oder Spiritus).
Damit es nicht zu den ungeliebten Schlieren an den Glasfronten kommt, kann ein Abzieher mit Gummilippe Abhilfe schaffen. Ziehen Sie nach jedem Reinigungsvorgang das übrige Wasser am Fenster in horizontalen Bahnen ab – so wird die unschöne Streifenbildung verhindert. Darüber hinaus benötigen Sie wahlweise ein Mikrofasertuch oder einen Lederlappen, um vorsichtig über die Scheiben zu wischen. Lederlappen und trockene Mikrofasertücher werden ausschließlich zum Nachpolieren verwendet, damit weder Schlieren noch andere Wasserrückstände an den Fensterflächen eine Chance haben. Bei den Mikrofasertüchern gibt es aber auch feuchte Varianten, die eingesetzt werden können, um vor dem eigentlichen Putzen grobe und hartnäckige Verschmutzungen zu lösen bzw. zu entfernen.
Reinigung der äußeren Glasflächen
Besonders im oberen Bereich ist es schwer, die Glasfronten gut sauber zu bekommen, da diese nicht gut erreicht werden können. Hier kann ein Teleskoparm nützlich sein, den Sie auf eine beliebige Länge ausfahren können. Im vorderen Bereich kann ein Schwamm angebracht werden, um die Fenster einzuseifen. Oft lassen sich auch ein Abzieher und eine Vorrichtung zum Nachpolieren an den Teleskoparm integrieren.
Im Außenbereich können Sie sich im Sinne einer effektiven und zugleich zeitsparenden Vorgehensweise auch mit einem Wasserschlauch behelfen, mit dem die Fensterscheiben nachgespritzt werden – den Rest müssen dann allerdings Ihre Hände und der Teleskoparm erledigen. Ein weiterer Tipp: Gerade dann, wenn Sie einen großen Wintergarten Ihr Eigen nennen, kann langfristig die Anschaffung eines Dampfreinigers sehr sinnvoll sein. Meist ist es möglich, in den Wassertank dieser Geräte einen Schuss des bevorzugten Reinigungsmittels zu geben. Empfehlenswert ist es, ein Modell zu kaufen, das über verschiedene Aufsätze verfügt. Neben den Glasflächen können dann auch die Profile und unter Umständen auch der Fußboden damit gereinigt werden.
Putzen der Fensterprofile
Die Methode, mit der die Fensterprofile am besten gereinigt werden, hängt vom verwendeten Material ab. Generell ist aber hervorzuheben, dass auch hier auf scharfe, chemische Reinigungsmittel verzichtet werden sollte, da diese möglicherweise die Oberfläche angreifen und Abdichtungen porös machen können. Profile aus Aluminium, Kunststoff und Stahl reinigen Sie vorzugsweise mit lauwarmen Wasser – so werden effektiv Staub und Dreck entfernt und zugleich die Gummidichtungen geschont. Besteht die Rahmenkonstruktion des Wintergartens aus Holz, kommt noch hinzu, dass diese von Zeit zu Zeit (im Durchschnitt alle fünf Jahre) lasiert bzw. neu gestrichen werden sollte. So sieht sie nicht nur schön aus, sondern behält auch ihre Langlebigkeit.
Zur Grundreinigung der Profile gehört es auch, diese auf eventuelle Schäden zu überprüfen. Kratzern etwa kann mit speziellen Polituren für Aluminium oder Holz meist gut begegnet werden.
Ein besonderes Augenmerk sollte zudem auf den Dichtungen liegen – ihre optimale Funktionsweise ist für das Klima im Innenraum des Wintergartens und die benötigte Heizenergie überaus bedeutend. Sie werden am besten mit einem feuchten Mikrofasertuch vorsichtig abgerieben und so vom Schmutz befreit. Anschließend ist es ratsam, sie mit Vaseline oder Glyzerin leicht einzureiben – da die Dichtungen durch diese Behandlung weich und flexibel bleiben, kann die Entstehung von Kältebrücken nachhaltig vermieden werden.
Glasdach und Beschattung reinigen
Das Dach des Wintergartens ist eine schwer zugängliche Stelle. Um an diese Flächen zu gelangen, können Sie sich mit einer Leiter behelfen – jedoch ist dies wenig praktisch und darüber hinaus auch nicht ganz ungefährlich. Wie bereits erwähnt können in diesem Zusammenhang auch ein Wasserschlauch und ein Hochdruckreiniger zweckdienliche Utensilien sein. Die Reinigung des Dachs von außen stellt dann keine größere Schwierigkeit dar. Etwas behutsamer müssen Sie hingegen im Innenraum vorgehen. Hier bedient man sich am besten einer Teleskopstange, an die verschiedene Hilfemittel wie Einwascher, Abzieher und Polierlappen angebracht werden können. Vergessen Sie nicht, vor dem Putzen Vorkehrungen zu treffen, um den Fußboden und die Möbel zu schützen. Da die Gefahr besteht, dass etwas Wasser und Reinigungsmittel heruntertropfen, sollten die Möbel und der Boden mit einer wasserundurchlässigen Abdeckplane abgeschirmt werden.
Ein Beschattungssystem ist für Wintergärten unerlässlich, wenn die gläsernen Anbauten im Sommer nicht zu einer Sauna mutieren sollen. Die Beschattungsvorrichtung sollte ebenso regelmäßig gereinigt werden, sowohl aus optischen als auch als hygienischen Gründen. Wird die Beschattung im Innenraum des Wintergartens vorgenommen, bedient man sich häufig Innenrollos, Plissees und Flächenvorhängen. Besteht das verwendete Material aus Kunststoff, genügt es, diesen von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Kommen Textilien um Einsatz, sollten diese wenigstens zweimal im Jahr gewaschen werden, da sich in ihnen viel Staub ansammelt.
Deutlich stärkerer Verschmutzung sind Beschattungssysteme ausgesetzt, die von außen angebracht werden, etwa elektrische Jalousien und Markisen. Im Sommer stellen sie einen effektiveren Hitzeschutz dar als Rollos o.Ä., die von innen befestigt wurden. Jedoch sind sie Wind und Wetter sowie der UV-Strahlung des Sonnenlichts ausgeliefert. Befinden sich nahe des Wintergartens Bäume und Pflanzen, so tun diese ein Übriges dazu, das Beschattungssystem zu verschmutzen. Markisen sind hierbei anfälliger als Jalousien. Da sie aus Textilgewebe bestehen, bleichen sie in der Sonne schneller aus. Auch Staub und sonstige Partikel aus der Luft lagern sich schnell ab. Generell gilt: Je hochwertiger der Stoff der Markise, umso UV-beständiger ist er. Hier lohnt es sich durchaus, etwas mehr Geld auszugeben, zumal eine eigens durchgeführte Reinigung der Markise praktisch nicht möglich ist, vielmehr muss dann ein Fachbetrieb herangezogen werden.
Jalousien bleichen normalerweise nur sehr geringfügig aus, allerdings setzt sich auf den Lamellen Staub und Dreck an. Hier hilft nur das regelmäßige Abwischen mit einem feuchten Lappen, was sich als langwierige und für manche auch lästige Prozedur gestaltet. Das Ergebnis hinterher versöhnt dann aber wieder viele mit der Plackerei.
Zu guter Letzt dürfen im Außenbereich auch die Regenrinnen nicht vergessen werden. Sie sind im Laufe des Jahres ein Sammelbecken für Laub, kleine Äste, Früchte und Samen von Pflanzen etc. Je mehr Bäume und Sträucher Sie im Garten stehen haben, umso schneller ist die Regenrinne voll. Mindestens dreimal im Jahr, vor allem jedoch im Herbst, sollten die Filteranlagen der Regenrinne per Hand von diesem Unrat befreit werden, damit das Wasser gut abfließen kann.
Innenreinigung des Wintergartens
Die Innenreinigung des Wintergartens gestaltet sich im Prinzip ganz ähnlich wie die Reinigung eines normalen Zimmers: Der Fußboden sollte regelmäßig feucht gewischt werden. Ebenso verhält es sich mit den Möbeln und den Innenrahmen der Fenster.
Auch die Heizung benötigt von Zeit zu Zeit eine gründliche Reinigung: Heizkörper werden von mit einem feuchten Lappen entstaubt. Handelt es sich um eine Bodenkanalheizung, muss die Abdeckung entfernt werden und ebenfalls der Staub und anderer Dreck mit einem Handstaubsauger entfernt und die Heizungsanlage mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Die Lamellenrohre von Heizleisten werden genauso wie Heizkörper am besten mit einem befeuchteten Lappen geputzt.
Last but not least sollten auch eventuelle Lüftungsklappen und -schlitze nicht vergessen werden. Hier sammeln sich besonders viel Partikel wie Staub und Pollen an. Die Belüftungsklappen müssen vorsichtig abgewischt werden. Sind sie mit einem Filter ausgestattet, empfiehlt es sich, diesen auszuwaschen und in getrocknetem Zustand anschließend wieder einzubauen.
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