Wintergartendach
Gartenstunde Terrasse & Co. Wintergarten: Marke oder No-Name-Produkt?

Wintergarten: Marke oder No-Name-Produkt?

von Redaktion
7 Minuten Dauer

Ein eigener Wintergarten ist der Traum von vielen Hausbesitzern und Bauherren. Entsprechend groß ist der Markt für dieses Produkt – die Zahl der Hersteller und Lieferanten ist mittlerweile ziemlich unübersichtlich. Am wichtigsten ist den zukünftigen Eigentümern, dass es sich bei dem gläsernen Anbau um ein zuverlässiges Produkt mit hochwertigen, langlebigen Materialien und einer funktionstüchtigen Ausstattung handelt. Schließlich nimmt man eine ganze Menge Geld in die Hand (ein fünfstelliger Bereich ist die Norm) und das will gut investiert sein.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf stellen sich viele die Frage, ob eher einer bekannten Marke der Vorzug zu geben ist oder ob vielleicht doch auch ein No-Name-Produkt gar nicht so schlecht ist. Im Folgenden versuchen wir, dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen und werfen einen näheren Blick auf einige Hersteller.

Was bietet der Markt beim Kauf?

Der Markt der Wintergartenhersteller ist insgesamt sehr unübersichtlich. In jedem Bundesland gibt es unzählige Anbieter, denn die meisten Hersteller agieren regional. Im überregionalen Bereich sind nur einige wenige Anbieter tätig. Regionale Anbieter haben den Vorteil, dass sie leichter zu kontaktieren sind und sich mit den örtlichen Bauvorschriften bestens auskennen. Jedoch haben auch die überregional tätigen Firmen häufig Ansprechpartner vor Ort.

Generell müssen Sie als Käufer unterscheiden, ob es sich um einen Hersteller handelt oder aber um einen Fachbetrieb, der die einzelnen Zubehörteile einkauft und dann das Gesamtpaket an Sie liefert. Darüber hinaus gibt es Anbieter, die einen Teil des Aufbaus (zum Beispiel die Rahmenkonstruktion) selbst fertigen und andere Bestandteile (etwa die Glaswände, Fenster, Türen…) bei einem anderen Betrieb einkaufen. Auch die technische Ausstattung (Heizung, Lüftung, Sonnenschutz, Beleuchtung…) gehören zum Wintergarten dazu und es gibt eine große Anzahl von Anbietern dafür.

Für den Käufer ist es prinzipiell von Vorteil, wenn der Wintergarten von einem Hersteller stammt, denn so hat man im Falle einer Reklamation einen Ansprechpartner und muss sich nicht mit einer Vielzahl von Subunternehmern herumärgern. Ob es Sie sich für einen großen, bekannten Hersteller entscheiden oder aber für einen kleinen, regionalen, ist gar nicht so entscheidend. Marken-Bauten sind in der Regel sicherlich verlässlich, doch das heißt im Umkehrschluss nicht, dass kleinere, weniger bekannte Hersteller nicht trotzdem eine solide Qualität bieten. No-Name-Wintergärten sind nicht zwingend schlechter als die namhafte Konkurrenz.

Wer billig kauft …

Vorsicht ist allerdings bei sehr vollmündigen Versprechungen geboten, die allerhöchste Qualität und Service zum kleinsten Preis anpreisen. Ein Wintergarten ist kein Billigprodukt und es gibt ihn nicht zum Schleuderpreis. Von Anbietern mit Werbeversprechen, die förmlich nach Bauernfängerei riechen, sollten Sie die Finger lassen, denn dort ist garantiert etwas faul. Lock- und Sonderangebote sind mit Vorsicht zu genießen, denn häufig bezahlt man dann den Kauf teuer: So gibt es Vertragsklauseln, die zum Austragen von Prospekten, dem Abhalten von werbenden Vorführveranstaltungen oder zum Besichtigenlassen des eigenen Wintergartens als Musterobjekt verpflichten.

Leider gibt es einige schwarze Schafe unter den Herstellern. Fallen Sie bitte auch nicht auf Refinanzierungsversprechen herein, die Ihnen suggerieren, Ihr Wintergarten bezahle sich von selbst, indem Sie das Produkt an Neukunden weitervermitteln und statt einer Provision damit Ihren Kauf abbezahlen.

Unterm Strich: Markenwintergärten sind solide und verlässlich, aber oft kostspieliger als No-Name-Varianten; von letzteren ist aber nicht zwingend abzuraten, auch hier kann es attraktive Angebote geben. Das führt zur nächsten Frage:

Was bei der Entscheidung zu berücksichtigen ist

Bei der Auswahl eines geeigneten Anbieters geht es vor allem um die Erfahrung, den Ruf und die Referenzen. Wenn diese Aspekte positiv ausfallen, können Sie davon ausgehen, dass es sich um einen Hersteller mit einer seriösen Geschäftspraxis handelt. Liebäugeln Sie mit einem bestimmten Hersteller, beispielsweise aus preislichen Gründen, sollten folgende Gesichtspunkte berücksichtigt werden und der Anbieter hinsichtlich dieser Kriterien betrachtet werden:

  • Wie lange ist der Hersteller bereits im Geschäft tätig? Handelt es sich um einen erfahrenen Betrieb (zehn Jahre Geschäftspraxis und mehr) oder aber haben Sie einen Newcomer vor sich, der auf dem Markt erst Fuß fassen muss? Im Allgemeinen ist das Risiko bei einem langjährigen Betrieb geringer, dass geschäftliche Probleme auftauchen. Doch seien Sie sich bewusst, dass auch bei bekannten Herstellern eine gewisse Gefahr bestehen kann (Insolvenz, Firmenpleite), die sich natürlich negativ auf den Käufer auswirkt.
  • Welchen Ruf hat der Anbieter bei den Kunden? Trauen Sie generell keinen Werbeversprechen bezüglich der Kundenzufriedenheit, denn diese sind oft geglättet. Besser ist es, Kunden, die bereits Erfahrung mit dem Hersteller haben, aufzusuchen und direkt darauf anzusprechen, ob sie die Kooperation mit dem Betrieb empfehlen können. Natürlich ist das nicht immer möglich, aber vielleicht gibt es ja jemanden aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis, der wiederum jemanden kennt, dessen Bau von diesem Anbieter stammt. Manche setzen sich übrigens auch einfach ins Auto und fahren die umliegende Region ab, um nach Personen zu suchen, die einen Wintergarten dieses Herstellers im Garten stehen haben.
  • Wie sieht es mit Referenzobjekten aus? Seriöse Betriebe verweisen auf Referenzobjekte, die sich in der näheren Umgebung befinden, damit Sie sich vor Ort einen Eindruck von einem fertig aufgestellten Wintergarten machen können. Manche Hersteller haben auch Musterwintergärten auf Ihrem Firmengelände stehen, die besichtigt werden können. Diese Gelegenheit sollten Sie unbedingt wahrnehmen, um sich vorstellen zu können, wie der Wintergarten später einmal aussehen wird.

Sind nach genauer Betrachtung nun einige wenige Anbieter von Wintergärten in die engere Wahl gekommen, geht es nun in die nächsten Runde: Der 1:1-Vergleich steht an. Listen Sie die Hersteller auf, zum Beispiel tabellarisch, indem Sie sich die angebotene Leistung, den Umfang des Services, den von Ihnen gewonnenen persönlichen Eindruck und das Preis-Leistungs-Verhältnis notieren. Gruppieren Sie einzelne Aspekte dann wahlweise auf der Pro- oder auf der Contra-Seite für die einzelnen Hersteller. Vielleicht lassen Sie sich ja zusätzlich noch von einem Bekannten beraten, der in diesem Bereich Erfahrung besitzt, um eine neutrale Instanz in die Entscheidung miteinzubeziehen. Letztlich wird ein Anbieter das Rennen machen und diesem dürfen Sie dann auch nach eingehender Prüfung den Zuschlag geben.

Sinnvolle Hilfestellung: Bundesverband Wintergarten e.V.

Mehr Licht in das Dickicht des Herstellerdschungels zu bringen, ist eines der Ziele des Bundesverbands Wintergarten e.V. Eine Vielzahl an Herstellern hat sich zu diesem Verband zusammengeschlossen. Ihnen allen ist gemein, dass großer Wert gelegt wird auf eine regelmäßige Weiterbildung, auf die Arbeit an Konzepten zur bautechnischen Weiterentwicklung sowie auf eine stetige Qualitätssteigerung und -sicherung. Die entsprechenden Betriebe sind an ihrem Verbandslogo erkennbar.

Generell werden in den Bundesverband nur Fachbetriebe aufgenommen, die ein hohes Niveau bei Planung, Ausführung und Service garantieren, und ihre Kompetenz, Leistungsfähigkeit und Stabilität bereits über mehrere Jahre auf dem Markt bewiesen haben. Technische Kompetenz und die finanzielle Solidität der Firmen spielen eine weitere wichtige Rolle. Der Kunde erhält somit ein großes Maß an Sicherheit und Verlässlichkeit und kann dem Wintergartenhersteller dann auch das notwendige Vertrauen entgegenbringen.

Auf der Homepage des Bundesverbands Wintergarten e.V. sind sämtliche Mitgliedsbetriebe sortiert nach den Postleitzahlbereichen aufgelistet. Sie finden dort nicht nur Hersteller, sondern auch Fachbetriebe, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, zum Beispiel Fenster und Türen etc. Auch wird bei den Herstellern in die verschiedenen Kategorien unterschieden, etwa Aluminium Wintergärten, Holz Wintergärten, Kunststoff Wintergärten, Holz-Alu Wintergärten usw. – je nachdem, mit welchem Konzept Sie liebäugeln. Insgesamt ist die Website des Bundesverbands Wintergarten e.V. sehr kunden- und benutzerfreundlich aufgebaut.

Bekannte Hersteller von Marken-Wintergärten

Einige namhafte, zum Teil auch überregionale Hersteller von Marken-Wintergärten werden Ihnen nun noch kurz und kompakt vorgestellt.

  • WIKOMA Wintergärten: Dieser im hessischen Hünfeld ansässige Hersteller ist überregional tätig, die Wintergartenberater sind in ganz Deutschland verteilt. Er ist gut auf dem Markt etabliert und punktet mit einer kostenlosen, unverbindlichen und individuellen Beratung vor Ort, einem persönlichen Ansprechpartner während des gesamten Projekts und Transparenz bei der Arbeitsweise. Die Angebotspalette ist groß: Es werden Aluminium, Holz-Alu, und Kunststoff-Alu Wintergärten hergestellt, je nach Wunsch mit Pult-, Giebel- oder Walmdach und mit verschiedenen Möglichkeiten bei der Form des Grundrisses. Die WlKOMA Wintergarten GmbH & Co. KG ist Mitglied beim Bundesverband Wintergarten e.V.
  • Solarlux: Qualität made in Germany bietet dieses niedersächsische Familienunternehmen. Seit knapp 30 Jahren besteht dieser Betrieb, der vor Ort auch über einen großen Ausstellungspark verfügt. Zum Leitbild von Solarlux gehören eine individuelle Beratung, ein Ansprechpartner vor Ort, innovatives Design, eine zertifizierte Montage und Speziallösungen für alle Ansprüche. Dies hat dem Betrieb ein internationales Renommee eingebracht. Insbesondere das Design der Wintergärten wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Als Material für die Trägerkonstruktion stehen wahlweise Aluminium oder eine Holz- Alu Kombination bereit. Die Solarlux Aluminium Systeme GmbH ist ebenfalls Mitglied beim Bundesverband Wintergarten e.V und überregional tätig.
  • Sunshine Wintergarten:Hauptsitz dieses Wintergartenherstellers ist Stadtlohn in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um einen zertifizierten Schweißbetrieb für Aluminium und Stahl, der filigrane Trägerkonstruktionen mit hoher Festigkeit produziert. Sämtliche Wintergärten sind individualisierbar, auf die Wünsche des Kunden maßgeschneidert und besitzen eine lange Lebensdauer. Zum Produktsortiment gehören folgende Rahmenkonstruktionen: Aluminium, Alu-Holz und Holz-Stahl-Kombinationen. Auch die Auswahl bei den Farben, der Dachform und des zum Einsatz kommenden Glases ist umfangreich. Die Sunshine Wintergarten GmbH ist ein überregional tätiger Mitgliedsbetrieb des Bundesverbands Wintergarten e.V.
  • WIGASOL: WIGASOL ist ein deutsch-schweizerischer Wintergartenproduzent mit Hauptsitz in der Schweiz, die deutsche Zentrale befindet sich im baden-württembergischen Achern. Das Unternehmen besteht seit mehr als 25 Jahren und beschäftigt insgesamt rund 80 Mitarbeiter. Es werden verschiedene Wintergartenkonzepte mit unterschiedlichen Glasarten angeboten. Zur Wahl stehen Wintergärten aus Holz, Holz-Alu oder einer Aluminium-Konstruktion. Bei der Montage wird der Kunde wenn möglich aktiv miteinbezogen und es gibt verschiedene Abstufungen zwischen „schlüsselfertig“ und „Selbstmontage“, wobei bei Eigentätigkeit Rabatt gegeben wird.
  • Schennjesse Wintergarten:Bereits seit über 32 Jahren ist dieses Unternehmen auf die Herstellung von Wintergärten spezialisiert. Seinen Sitz hat der Fachbetrieb in Rendsburg in Schleswig-Holstein. Bekannt ist Schennjesse vor allem für die günstigen Wintergarten Selbstbausätze. Es handelt sich in erster Linie um ganzjährig nutzbare Holzwintergärten, wobei die Rahmen durch Lasuren und Lacke im Sinne der Langlebigkeit speziell beschichtet wurden. Aber auch Wintergärten mit einer Trägerkonstruktion aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff sind erhältlich. Eine Ausstellung mit Schennjesse Wintergärten gibt es in Hamburg und München. Tipps für die Planung gibt es u. a. in den Planungsbüros aber auch auf der Firmenwebsite mit einem Online-Planer.

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