Maulwurf guckt aus Erde
Gartenstunde Ratgeber Maulwurf vertreiben – Tipps und Tricks

Maulwurf vertreiben – Tipps und Tricks

von Michael Weber
4 Minuten Dauer

Einer der „liebsten Feinde“ ist für viele Gartenbesitzer der Maulwurf. Er gräbt tiefe, verzweiget Tunnel und lockert so den Boden auf. Leider schmeißt er dabei die Erde nach oben aus dem Boden heraus. Es entstehen die als störend empfundenen Maulwurfshügel.

Was im Beet einfach nur unansehnlich ist, wird auf einer Rasenfläche oder einer Wiese zu einem echten Problem. Die vielen Hügel sind regelrechte Trittfallen, sodass der Freizeitspaße eingeschränkt. Rasenmähen ist sogar je nach Anzahl der Hügel fast unmöglich. Was also machen? Wie werden Sie einen Maulwurf wieder los?

Vorab: Der Maulwurf ist ein Nützling!

Abgesehen von den Maulwurfshügeln ist der kleine Buddler kein Problem für Gartenbesitzer. Denn entgegen der landläufigen Meinung frisst er weder Wurzeln an, noch beschädigt er die Ernte. Ganz im Gegenteil: Er frisst Insektenlarven und befreit den Garten so von manchem Schädling.

Durch seine Grabungsaktivitäten lockert er den Boden auf und schafft so eine gute Substanz für weitere Anpflanzungen. Das kommt auch anderen nützlichen Gartenbewohnern wie Erdhummeln zugute. Sie nutzen den lockeren Boden als Behausung.

Übrigens ist ein Maulwurf im Garten eigentlich ein positives Zeichen. Denn er liebt gute Böden. Verdichtete Lehmböden oder Sandflächen meidet er. Taucht er in Ihem Garten auf, wissen Sie, dass Ihre Pflanzen einen guten Untergrund haben.

Artenschutz: Der Maulwurf darf nicht getötet werden

Maulwurf am Tageslicht

Der Maulwurf steht unter Naturschutz und ist ein Nützling

Der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) ist streng geschützt. Denn in den letzten Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Tiere verringert. Daher ist es auch verboten, dem Tier nachzustellen, es zu fangen oder zu töten. Sie müssen bei Zuwiderhandlung mit einem saftigen Bußgeld rechnen.

Eine besondere Genehmigung zum Fangen oder Töten ist in absoluten Ausnahmefällen möglich. Diese können Sie als Gartenbesitzer aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erhalten.

Verwechslung mit Wühlmäusen möglich

Ein Problem für den Buddler ist, dass die Wühlmaus ähnliche Erdhügel verursacht. Anders als er selbst beschädigen diese Tiere jedoch auch Wurzeln und Pflanzen. Die Schäden der Wühlmäuse werden daher häufig dem Maulwurf in die Schuhe geschoben.

Der Unterschied lässt sich am Hügel erkennen. Die Erdhügel der Wühlmäuse

  • sind niedriger und nicht ganz so getürmt,
  • haben ein Einstiegsloch an der Seite,
  • führen zu oval-hohen Gängen, die bei Freilegen schnell wieder verschlossen werden,
  • enthalten häufig Pflanzen- und Wurzelreste.

Sind in Ihrem Garten solche Erdhügel vorhanden, haben Sie einen Wühlmausbefall. Sind die Hügel dagegen hoch und bestehen aus reiner Erde, handelt es sich um einen Maulwurfsbesuch.

Vergrämen: Maulwürfe vertreiben und bekämpfen

Der Maulwurf darf nur vertrieben, nicht getötet werden

Der Maulwurf darf nur vertrieben, nicht getötet werden

Auch wenn das Tier unter Naturschutz steht, können Sie dagegen vorgehen. Denn das Vertreiben ist nicht verboten. Es gibt verschiedene Methoden, die Erfolg versprechen sollen. Darunter gibt es auch viele im Handel erhältliche Mittel und Geräte, die den Buddler verscheuchen sollen.

Es gibt zudem unzählige Hausmittel und Tipps, wie Sie einen Maulwurf vetreiben können. Sicher ist, dass die Tiere auf viele Gerüche sowie Lärm empfindlich reagieren können. Ob das auf Ihren Maulwurf zutrifft, müssen Sie leider selbst herausfinden.

Zwar können einige der Methoden in der Praxis in Einzelfällen tatsächlich zum Abwandern des Tieres führen. Häufig sind diese Ansätze jedoch leider tendenziell nutzlos. Aber wer weiß: Einen Versuch ist es wert. Eine der Methoden könnte Ihren Maulwurf wirklich so nerven, dass er sich lieber zum Nachbarn verdrückt.

Methode 1: Fressfeinde in den Garten lassen

Die effektivste Methode ist es abzuwarten. Denn liegt Ihr Garten günstig, können Fressfeine auftauchen und dem Insektenfresser nachstellen. Zu diesen Feinden gehören

  • Füchse,
  • Wiesel, Iltis und Marder,
  • Reiher, Eulen und Bussarde.

Diese Fressfeinde benötigen jedoch ein entsprechendes Umfeld. Nur dann werden Sie den Garten besuchen und dann eventuell den Maulwurf jagen.

Methode 2: Gerüche einsetzen

Maulwürfe haben eine empfindliche Nase. Setzen Sie verschiedene starke Gerüche ein, um die Tiere so zu nerven, dass sie lieber das Weite suchen. Mögliche Ansätze sind:

  • Vergrämungsmittel aus dem Fachhandel,
  • Pflanzenjauche wie zum Beispiel Brennnesselsud,
  • Buttersäure,
  • Essig.

Beachten Sie, dass diese Mittel teilweise einen Einfluss auf den Boden haben können. Setzen Sie diese daher vorrangig auf reinen Rasenflächen ein.

Maulwurfshügel im Garten

Unschön, aber nicht schädlich: ein Maulwurfshügel im Garten

Methode 3: Mit Geräuschen nerven

Maulwürfe lieben es ruhig. Wenn Sie Lärm verursachen oder gezielt Geräusche an den Maulwurfshügeln platzieren, könnten Sie Erfolg haben. Einige der möglichen Ansätze sind:

  • Ultraschallgeräte,
  • kleine, Geräusche verursachende Windräder,
  • halbierte in den Hügel gesteckte Plastikflaschen, die bei Wind ein Pfeifen erzeugen,
  • In den Hügel gerichtete Lautsprecherboxen mit temporärer Beschallung,
  • herumtollende Kinder,
  • häufiges Rasenmähen.

Methode 4: Maulwurfshügel entfernen

Der Insektenfresser baut für sei Leben gern Gänge und wirft die Erde nach oben aus. Was er gar nicht mag, ist das Abtragen seiner Hügel. Versuchen Sie daher folgende Möglichkeiten:

  • Spritzen Sie den Erdhügel mit einem Schlauch weg.
  • Treten Sie die Erde platt.
  • Tragen Sie die Erde vorsichtig mit einer Schaufel ab.

Durch diese Art von Eingriff in sein Zuhause könnte er die Flucht ergreifen. Wie bei den meisten anderen Methoden bleibt aber ein Unsicherheitsfaktor.

Maulwürfe schützen und gewähren lassen

Solange Sie keine regelrecht zerstörte Zierrasenfläche haben und sich nur ein einzelnes Tier in Ihrem Garten befindet, sollten Sie den Maulwurf gewähren lassen. Stellen Sei jedoch sicher, dass Sie die Hügel nicht mit denen von Wühlmäusen verwechseln.

Handelt es sich um einen Maulwurf, freuen Sie sich, dass dieses seltene Tier bei Ihnen im Garten wohnt. Vertreiben Sie es erst, wenn die Hügel zu viele werden oder er unter ihrem Rasen viele Gänge buddelt. Vermeiden Sie bei allen Vergrämungsversuchen, das Tier zu verletzen oder zu töten. Die Natur braucht diesen Insektenfresser.

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